Geologische Struktur
Die Karpaten enstanden durch die Kollision der variscisch geprägten
europäischen Platte und Mikroplatten, die sich im Vorfeld der
konvergierenden afrikanischen Platte bewegen.
Die Karpaten sind durch folgende Platten begrenzt:
- Norden und Nordosten: Osteuropäsche Platte
- Osten und Süden: mikrokontinentale moesische Plattform
- Westen: Transsylvanisches und Pannonisches Becken.
Der stark gekrümmte Teil der Karpaten, unter dem starke seismische
Aktivität beobachtbar ist, wird als Vrancea-Zone bezeichnet.
Die unterschiedlichen Begrenzungen der Karpaten führen zu großen
Unterschieden in den messbaren physikalischen und geologischen Parametern wie
Wärmefluss, Dichte, Krustendicke, Lithosphärendicke.
Die Lithosphärendicke beträgt in der Osteuropäschen Platte
zwischen 150 und 200 km. Innerhalb des Karpatenbogens fällt sie auf 80
km ab.
In der Vrancea-Zone nimmt die Lithosphärendicke wieder auf 200 km zu. Die
daraus folgende geologische Struktur steht in engem Zusammenhang mit
der stark erhöhten seismischen Aktivität.
Ebenfalls starke Variationen zeigt die Moho-Diskontinuität.
Unter der Osteuropäischen Plattform liegt sie in einer Tiefe zwischen 30
und 40 km. Unter dem Orogen taucht sie in eine Tiefe von 40 - 45 km ab und steigt unter dem Becken in eine Tiefe von 20 - 25 km auf.
Die Variationen der Tiefe der Schichtgrenzen hängt eng mit der
Existenz zweier Subduktionszonen zusammen:
- Aktive Subduktionzone in südöstlicher - nordwestlicher Richtung
- Paläo-Subduktionzone in nordöstlicher - südwestlicher Richtung
mit delaminiertem südöstlichem Ende.
Im Interaktionsbereich beider Platten (Vrancea-Zone) finden
starke Erdberen statt. (Momentmagnitude MW > 5.5, Herdtiefen
zwischen 70 und 180 km)
In der gleichen Region befinden sich zwei tiefreichende Verwerfungszonen der
Moesischen Platform, südöstlich-nordwestlich orientiert, zwischen
denen Faltungs- und Überschiebungstektonik jungen pleistozänen
Alters dokumentiert ist.
Die mit den Verwerfungszonen verknüpften vertikalen und horizontalen
Bewegungen führen zu seismischer Aktivität in der Erdkruste mit
Magnituden von MW > 5.5
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Thomas Muench
April 8th 1998